Wahlveranstaltung der besonderen Art

(September 2021)

Wahlveranstaltung der besonderen Art (September 2021)

Wahlveranstaltung der besonderen Art (September 2021)

Eine Wahlveranstaltung der besonderen Art mit besonderen Themen hatten die Werkstatträte und die Bewohner*innen-Beiräte der Evangelischen Stiftung Volmarstein und des FRAUENHEIM WENGERN sowie der Seniorenbeirat und der Beirat der Menschen mit Behinderung der Stadt Wetter zusammen mit dem Kulturzentrum „Lichtburg“ organisiert. Sie fand Mitte September im Stadtsaal statt.

Wahlveranstaltung der besonderen Art, weil Menschen mit Behinderung die Kandidat*innen für den Bundestag eingeladen hatten. Besondere Themen, weil Menschen mit Behinderung ihre Fragen aus ihrer Sicht zu ihnen wichtigen Problemen an die Kandidat*innen vorbereitet hatten und diese dann stellten. Am Ende verabredeten alle Beirats-Mitglieder: „Wir informieren die anderen. Auf jeden Fall rufen wir auf: alle gehen Wählen!“

Schon ein paar Wochen vorher stand im Werkstattrat die Frage an die Kandidat*innen fest: „Wie wollen Sie die erforderliche Teilhabe am Gesundheitssystem verwirklichen?“ Die drei Werkstatträte hatten sich damit befasst, dass Teilhabe am Gesundheitssystem Begleitpersonen erfordert, die bei (Fach)ärzt*innen oder im Krankenhaus unterstützen, beruhigen, kommunizieren und sogar bei der Versorgung unterstützen.
Seit der Einführung des Bundesteilhabegesetzes sind die Kosten der Frauenbeauftragten und ihrer Assistenz im „Pflegesatz“ der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM) enthalten. Die Frauenbeauftragte fürs Wohnen wird jedoch nicht durch staatliche Mittel finanziert, sondern durch Spenden. Die Frauenbeauftragten der WfbM bereiteten daher die Frage vor: Wann werden die Kosten für die Frauenbeauftragte der besonderen Wohnformen refinanziert?
Der Beirat der Bewohner*innen und Klient*innen beschäftigte sich damit, dass für die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft das Vorhandensein von ausreichendem barrierefreien, inklusiven und bezahlbaren Wohnraum mit digitalem Zugang notwendig ist. Sie fragten daher: „Wann steht dieser Wohnraum zur Verfügung?“

Am Tag der Veranstaltung nahmen an der Präsenzveranstaltung 18 Personen aus Werkstattrat, Frauenbeauftragung und Bewohner*innen-Beirat teil. „Schade, dass nur so wenige von uns mitmachen können. Aber Präsenzveranstaltung finde ich schon besser. Man sieht die Kandidaten aus der Nähe und der Kontakt ist sofort da.“ Marcus Böing von der Lichtburg moderierte, achtete auf die Einhaltung der Redezeit der Kandidat*innen und auf einfache Sprache.

Die Kandidat*innen - Axel Echeverria (SPD), Ina Gießwein (Bündnis 90/Die Grünen), Anna Neumann (FDP) und Hartmut Ziebs (CDU) – traten zunächst ans Mikro mit Impulsreden: „Leitmotive“ und „jeder Mensch verdient Respekt“ stellte Echeverria heraus. „Für mich sind alle Menschen gleich“ meinte Ziebs, „Inklusion ist erreicht, wenn alle Menschen an allem teilhaben“ befand Neumann und „Artikel 3 Grundgesetz - gleichberechtigte Teilhabe von allen Menschen am Leben – muss verwirklicht sein“ führte Gießwein an. Danach beantworteten sie die Fragen der Teilnehmenden reihum.
Neues haben sie aber nicht zu sagen.“ – „Wo unterscheiden sie sich eigentlich?“ – „Zuviel Infos und Gerede auf einmal.“ So lauteten die Kommentare der Mitglieder der Beiräte.

Bei Bratwürstchen und Getränk im Anschluss an die anstrengende Wahl-Veranstaltung ging die Diskussion weiter.
Letzlich werden die Beiräte für die Landtagswahl im nächsten Jahr rechtzeitig überlegen, ob Veranstaltungen mit den einzelnen Kandidat*innen exklusiv für Bewohner*innen des FRAUENHEIM WENGERN sinnvoller sind. Es können dadurch viele Bewohner*innen teilnehmen, alle können sofort und direkt nachfragen und zudem mehr Mut fassen, die eigene Meinung zu äußern.

Fenster schließen