Schulprojekt Hagen-Haspe
(2010)
„Wir streben durch schulische Arbeit an, dass die Schülerinnen und Schüler im sozialen, ökonomischen, ökologischen und kulturellen Bereich verantwortlich handeln können.“
So steht es in der Kurzbeschreibung des Konzeptes zum Stadtteilunterricht an der Gesamtschule Hagen-Haspe.
“Learning by doing”, “Lernen durch Tun” nach diesem Motto öffnet einmal in der Woche die Gesamtschule Haspe ihre Türen für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 6, 7 und 8.
Sie verlassen mit ihren Klassenlehrerinnen und -lehrern die Schule, um in Kleingruppen in verschiedenen Projekten im Stadtteil zu lernen.
Nicht die Theorie, das Schreiben und Rechnen stehen in diesen Stunden im Vordergrund, sondern das Lernen durch praktisches Handeln, das Kennenlernen unterschiedlicher Institutionen und Betriebe.
Das Sehen des Lebens außerhalb der Schule mit offenen Augen, das Durchschauen von Zusammenhängen, das Verlieren von Ängsten, das Gewinnen neuer Interessen, das Erreichen von Verständnis für Unbekanntes und Andersartigkeit sind Lernziele dieses Unterrichts. Das Gesehene, Hergestellte wird vom Fachunterricht begleitet.
Vom 26. August 2009 bis 7. Juli 2010 kamen ca. 27 Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Hagen-Haspe jeweils 14tägig mittwochs in der Zeit für drei Stunden nachmittags als Stadtteilprojekt in das Frauenheim Wengern. Die Kinder aus dem 6. und 7. Schuljahr sammelten Erfahrungen in den verschiedenen Arbeitsbereichen der Werkstatt für behinderte Menschen und im Umgang mit Menschen mit Behinderungen. Der Abschied fiel beiden Seiten - den Beschäftigten und auch den Schülerinnen und Schülern - nicht leicht.
Maße und Technik: 72 x 50 cm, Pastellkreide auf Karton
Zwischenbilanz
Zur Halbzeit des Projektes, das sich über das gesamte Schuljahr erstreckt, wurde eine Zwischenbilanz gezogen.
Hier einige Rückmeldungen von den Schülerinnen und Schülern Mitte Januar 2010:
- Ich habe alte Personen kennen gelernt, die meistens behindert sind oder nicht reden können. Die Leute haben hier Spaß und auch Freunde, das ist voll schön zu sehen!
- Ich habe eine alte Frau kennen gelernt und sie bekommt Hilfe beim Gehen. Sie machen jeden Tag so eine Art Training und machen einen Spaziergang ohne Gehhilfe.
In der Tagesstruktur lernen die Mitbewohner zu kochen, basteln und malen.
- Als die netten Frauen erfahren haben, wie ich heiße, haben sie mir ein Lied vorgesungen und das fand ich ganz schön.
- Vielleicht brauchen die Leute hier Hilfe. Beim Haushalt. Oder beim Geld sparen. Ich weiß nicht, ob das richtig ist, aber ich glaube, dass sie auch Hilfe bei der Hygiene brauchen und bekommen. Sie kriegen auch Hilfe beim Einkaufen, z.B., wenn sie sich einen Gehstock kaufen.
- Ich finde es gut, dass es hier so etwas wie das Frauenheim gibt und dass man hier Feste veranstaltet und man hier viel mit den Frauen machen kann.
- Hier werden alte und junge Menschen betreut. Manche haben Behinderungen, hören und gehen schlecht.
Eine alte Dame hört nicht sehr gut, ihr Trommelfell ist geplatzt. Hier gibt es Frauen, die den Behinderten helfen. Sie geben ihnen Mut.
- Also hier werden Leute mit Behinderung betreut und es wird dafür gesorgt, dass sie ihren Alltag meistern können.
- Hier gibt es viele Tiere: Kühe, Schweine, Hühner, Pferde, Hasen. Und viel Gemüse: Tomaten, Zwiebeln, Kartoffeln, Eier, Karotten.
- Ich weiß, dass hier behinderte Leute wohnen und arbeiten. Sie sind etwas hilfsbedürftig, aber man kann gut mit ihnen sprechen, malen und Spaß haben. Ich weiß, dass es hier eine Landwirtschaft gibt. Es gibt Frauen und Männer hier. Es gibt eine Tagesstruktur, wo man basteln, kochen, malen und spielen kann.
- Ich finde es schön, dass Leute, die Sachen nicht alleine machen können, auf dem Bauernhof und so arbeiten können. Und dass alle zusammenhalten. Und dass sie sich nicht mobben, weil einer so ist und der andere so. Das finde ich klasse!
- Ich finde die Feste, die sie hier machen, toll, denn man sieht, dass jeder Spaß hat und keiner ist alleine. Ich finde es auch gut, dass sie den Leuten Instrumente beibringen, dann können sie was lernen und sie haben Spaß dabei und sind zufrieden.
- Ich bin mit einer Dame hier befreundet. Ich finde sie hat hier viel Freude und Spaß und darum geht es ja, aber sie könnte mehr Freunde haben. Sie ist voll nett, sie kann zwar nicht sprechen, aber sie hat ihre Zeichen und wenn ihr was gefällt, dann lächelt sie und das ist dann schön, denn man weiß, man hat was gemacht und jemand freut sich.
Fotos
Weitere Fotos finden Sie hier.
Abschluss
Abschiedsrede der Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Hagen-Haspe
Danke für die schöne Zeit
nun ist es jetzt so weit.
Es hat uns sehr viel Spaß gemacht.
Wir haben viel zusammen gelacht.
Wir haben viel bei euch gelernt
und haben uns sehr viel gemerkt.
Das ist unser letzter Tag.
Wir hoffen, dass uns jeder mag.
Das Gedicht ist nur für sie
hoffentlich vergessen sie uns nie.
Danke für die schöne Zeit.
Wir ziehen fort mit Heiterkeit.
Wir wissen jetzt, wie sich’s hier lebt.
Wir wissen, dass ihr alles gebt.
Wir verabschieden uns mit ’nem Gedicht
und gehen mit ’nem fröhlichen Gesicht.
Wünsche der Schülerinnen und Schüler
- Wir wünschen uns: Dass man im Frauenheim ein Praktikum machen kann.
- Ich wünsche euch noch ne „schöne“ Zeit. Servus
- Hand in Hand miteinander leben.
- …dass wir uns Wiedersehen. Das wir noch mal kommen dürfen.
- Ich wünsche euch, dass das Frauenheim Wengern noch lange erhalten bleibt. Dass ihr alle noch viel Spaß habt ohne uns. Und das ihr hier noch alle lange bleibt.
J. Heinema
- Ich wünsche mir, dass wir uns noch oft wieder sehen, dass ihr alle gesund bleibt. Und dass es den Tieren weiter hin gut geht und das ihr den Tieren weiterhin Liebe gibt.
J. Heinema
- Menschen müssen zusammenhalten, ob krank oder behindert. Jeder braucht Freunde und Menschen, mit denen er was machen kann.
Wiktoria Lorns
- Ich wünsche mir, dass sie noch viel Spaß im Frauenheim haben werdet!
Eure Annie
- Ich wünsche mir, dass es weiter euch gut geht, auch ohne uns. Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit.
- Ich wünsche euch, dass es hier so bleibt.
- Ich wünsche mir, dass wir uns mal wieder sehen und dass sie weiterhin Spaß haben und dass es ihnen weiterhin gut geht.
- Ich wünsche mir, dass wir uns noch einmal Treffen können.
- Ich wünsche mir, dass sie unterstützt werden und viel Spaß noch haben. Ich wünsche mir, dass wir uns wieder sehen.
Bis bald Marla.
- Ich wünsche mir, dass das Frauenheim Wengern noch andere Klassen zu Besuch bekommt. Und dass alle gesund bleiben.
Ron
- Alles Freundschaft.
- Viel Glück.
Leon
- Ich wünsche mir, das das Frauenheim weiter von Klassen besucht wird. Und das den Menschen hier geholfen werden kann.
- Ich wünsche, dass das Frauenheim weiter gesund bleibt.
Fransesco
- Ich wünsche mir dass wir uns bald wieder sehen und mehr erleben.
- Ich wünsche ihnen viel Glück und Gesundheit.
Daniel
- Ich wünsche mir, dass ein paar von euch mal unseren Unterricht besuchen kommen. Und dass wir uns wieder sehen.
Carina
- Ich wünsche mir:
- in der Zukunft ein ähnliches Projekt
- Chancengleichheit für alle
- Ich wünsche mir, dass wir uns bald wieder sehen. Und ich wünsche mir, dass wir irgendwann wieder Fußball spielen oder backen.
Sefa
- Ich wünsche ihnen eine gute Zeit und hoffe, dass wir uns noch mal wiedersehen.
Marin
- Ich wünsche euch „Glück“ und noch viel mehr.
Robin S.
- Ich wünsche mir, dass das Frauenheim so bleibt, wie es ist.
Kiml
- Gesundheit bedingt Frieden
Gute Freunde
Bis zur Rente durchhalten
Toleranz untereinander
Das alles gelingt
- Ich wünsch euch, dass das Frauenheim noch lange erhalten bleibt.
- Ich wünsche mir, dass wir uns wieder sehen.
Jacqueline
- Ich wünsche mir, dass wir uns alle wieder treffen und etwas Basteln oder Backen oder was anderes.
Kevin
Wünsche der Beschäftigten
- Finanzielle Gleichstellung für alle Arbeiter
- Ich wünsche mir ein ganz langes Leben und dass ich gesund bleibe.
- Immer gut zusammen zu arbeiten und gegenseitig Helfen und mehr Lohn.
- Besseres Miteinander und mehr Geld.
Fotos
Weitere Fotos finden Sie hier.
Fenster schließen