Plackerei auf dem Kartoffelacker (September 2011)

Im Frauenheim Wengern hat pünktlich zur Saison die Kartoffelernte begonnen - Knollen sind schon reif. Eifrige Hände wühlen im Dreck, während schwere Körbe und Eimer durch die Gegend getragen, gezogen und gehievt werden. Pünktlich zum Herbst ist die kultige Knolle erntereif!

Seit dieser Woche schuften die Mitarbeiter auf dem Bioland-Hof des Frauenheims Wengern wieder auf dem Feld, um auf dem Umweltmarkt in Wetter eine gelungene Ernte präsentieren zu können.
Dabei wird gepflügt, gesammelt und tief in Erde gekniet. Die Mitarbeiter der Werkstatt für behinderte Menschen - eine Einrichtung des Frauenheims - haben dabei auch riesigen Spaß, wie Pascale Hilkenbach schwärmt: „Das einzige blöde an der Arbeit hier sind die vielen Pausen, denn ich würde am liebsten den ganzen Tag lang auf dem Feld stehen! Die Kartoffelernte ist nämlich meine Lieblingsbeschäftigung, weil man sich dabei so schön auspowern kann!" Schon seit 1917 existiert das Heim samt Bauernhof und landwirtschaftlichem Betrieb. Die Werkstatt, in der 170 Frauen und Männer mit Behinderung arbeiten, wurde 1989 gegründet.

Diese Woche schuften 14 Helfer auf den Feldern des Frauenheims, voraussichtlich dauert die Arbeit noch zwei weitere Wochen. Auf ihre Ernte sind die Arbeiter zurecht stolz, denn von Anfang April bis zumeist Ende September reift der Erdapfel im Boden. Die Maschine bereitet zwar die Arbeit vor, doch gesammelt werden die dicken Knollen eigenhändig aus dem Boden. „Dabei wird man natürlich auch dreckig", weiß Sebastian Dworschak, Gruppenleiter der Werkstatt. Er ist überaus zufrieden mit der dies jährigen Ernte: „Die Kartoffel hat trotz des nassen Sommers erstaunlich gut mitgemacht! Leider haben wir aber Verluste beim Getreide zu verzeichnen, das die Nässe nicht so gut verträgt."

Linda seit zwei Jahren wieder im Kommen
Seit zwei Jahren versucht der Bioland-Hof die altbekannte Sorte Linda wieder zu etablieren. „Bis vor zwei Jahren wurde Linda aufgrund des Sortenschutzes lange Zeit aus dem Programm genommen. Nun ist der Sortenschutz aber ausgelaufen, und wir dürfen Linda endlich wieder pflanzen", erklärt Dworschak. Seit zwei Jahren wird Linda auch schon wieder erfolgreich verkauft.
Auf dem Umweltmarkt - und auch im eigenen Laden auf dem Hof.

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